Erste Weine in 0,75 Liter Mehrwegflasche am Markt

Erste Weine in 0,75 Liter Mehrwegflasche am Markt

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Bild: Karin Steinmann

Der auf der Fachmesse ProWein im Frühjahr mit Unterstützung des Verbandes Pro Mehrweg angekündigte, bundesweit erste Mehrwegpool für Weinflaschen ist Realität. Seit kurzem sind die ersten Weine in der neuen 0,75 Liter Mehrwegflasche im ausgewählten Wein- und Getränkefachhandel erhältlich. Zum Start in Baden-Württemberg, aber in der Folge auch in weiteren Teilen Deutschlands. Das Flaschenpfand liegt bei 25 Cent je Flasche.

Weitere Infos lesen Sie in der Pressemitteilung der Wein-Mehrweg eG.

Pressemitteilung Wein-Mehrweg eG

Start des Pilotprojekts Reusable To-Go in Mainz und Wiesbaden

Start des Pilotprojekts Reusable To-Go in Mainz und Wiesbaden

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Foto: Reusable To-Go beim Rheinland-Pfalz-Tag vom 16.-18.06.2023 in Bad Ems

Wiesbaden und Mainz wollen Mehrweg attraktiver machen – mit einem Modellprojekt. Das Ziel: Mehrwegbehälter sollen bald an vielen Stellen zurückgegeben werden können, nicht nur da, wo man den Kaffee oder den Salat gekauft hat. Dafür kämpft die Initiative Reusable To-Go. Unterstützt wird das Projekt von den Umweltministerien von Hessen und Rheinland-Pfalz sowie von den beiden Städten Wiesbaden und Mainz.

Im Hessischen Rundfunk wurde dazu am 16.08.2023 ein Beitrag veröffentlicht, den Sie in der ARD-Mediathek abrufen können (beginnt bei 08:40 Minuten).

Die Initiative Reusable To-Go ist 2021 mit dem Ziel entstanden, ein funktionierendes Kreislaufsystem für Mehrwegverpackungen aufzubauen. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, eine neutrale, offene, gemeinschaftliche IT-Plattform für den Aufbau und Inhalt des Systems zu gründen und die Angebots- und Nachfrageseite zusammenzubringen. Unser Verband ist in diese Diskussionen von Anfang an eingebunden und aktives Mitglied im Lenkungsausschuss der Initiative.

Hier geht es zum Beitrag:

Beitrag des Hessischen Rundfunks

Wein auf dem Mehrweg: 0,75-l-Mehrweg-Poolflasche vorgestellt

Wein auf dem Mehrweg: 0,75-l-Mehrweg-Poolflasche vorgestellt

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In der deutschen Weinwirtschaft wird aktuell das Thema „Nachhaltigkeit bei Verpackungen“ verstärkt angegangen. Gemeinsam mit der Weinheimat Württemberg und der vor Kurzem gegründeten Wein-Mehrweg eG haben wir im März dieses Jahres eine neue 0,75-l-Mehrweg-Poolflasche auf der Messe Pro Wein in Düsseldorf vorgestellt. Rein technisch gesehen kann sie bis zu 50 Umläufe absolvieren – wie etwa die bekannte Perlenflasche der Mineralbrunnen auch. 10 Winzergenossenschaften aus Württemberg haben sich bereits hinter die neue Flasche gestellt und die damit verbundenen Verwendungsbestimmungen akzeptiert. Weitere Interessenten aus ganz Deutschland sind herzlich zur Nutzung des neuen Gebindes eingeladen!

Zum Start in diesem Jahr wird diese Flasche im vorhandenen 6er- oder 12er-Kasten distribuiert und voraussichtlich im Getränke- und Weinfachhandel angeboten, ergänzt um den Direktvertrieb der beteiligten Betriebe. Die Wein-Service Gesellschaft wird das Spülen übernehmen – bereits jetzt werden dort rund 24 Mio. 1-l-Mehrwegflaschen pro Jahr gereinigt. Die Logistik für den Kreislauf wird ebenso wie die Spülinfrastruktur sukzessive über Baden-Württemberg hinaus ausgebaut.

Die neue 0,75-l-Mehrweg-Poolflasche steht damit ebenso wie die bereits weitgehend regional verwendete 1-l-Flasche an der Spitze der gesetzlich festgeschriebenen Abfallhierarchie, die Vermeidung vor Verwertung setzt. Mehrweg steht für Ressourcenschonung, Abfallvermeidung und Klimaschutz! Wir wünschen viel Erfolg!

Dass es unterschiedliche Ansätze gibt, Wein in Mehrwegflaschen zu vermarkten, zeigt derweil ein interessanter Beitrag des SWR Fernsehen unter dem Titel „So könnte ein Mehrwegsystem für Weinflaschen aussehen“ – die oben vorgestellte Flasche ist u. a. auch dabei.

Beitrag des SWR Fernsehen

„Vorschlag der EU-Kommission gefährdet deutsche Mehrwegsysteme“ – Pressemitteilung zur PPWR

„Vorschlag der EU-Kommission gefährdet deutsche Mehrwegsysteme“ – Pressemitteilung zur PPWR

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Verbände dringen auf Korrektur der geplanten Verpackungsverordnung

Berlin/Brüssel, 26. Mai 2023. Mit einer für alle 27 Mitgliedstaaten verbindlichen Verordnung will die EU die wachsende Flut des Verpackungsmülls in Europa eindämmen und die Kreislaufwirtschaft stärken. Ein ehrgeiziges Vorhaben, das die richtigen Ziele setzt: Mehrweg stärken, den Ressourcenverbrauch senken und die Recyclingfähigkeit von Verpackungen verbindlich vorschreiben – wichtige Meilensteine für den Umwelt- und Klimaschutz.

An einer entscheidenden Stelle jedoch fördert der Entwurf der „Packaging and Packaging Waste Regulation“ (PPWR) nicht den Umweltschutz, sondern hebelt ihn auf absurde Weise aus: Obwohl die Stärkung von Mehrwegsystemen gerade auch im Bereich der Getränkewirtschaft das erklärte Ziel der geplanten EU-Verordnung ist, werden bereits etablierte erfolgreiche und seit Jahrzehnten funktionierende Mehrwegsysteme durch die vorgesehenen Regelungen in ihrer Existenz gefährdet.

In Deutschland hatten Brauereien und Mineralbrunnen schon vor über 70 Jahren damit begonnen, eigene Mehrwegsysteme aufzubauen, die bis heute bestehen. Allein die 1.500 überwiegend handwerklichen und mittelständischen Brauereien in Deutschland haben aktuell etwa vier Milliarden Mehrwegpfandflaschen im Umlauf und erreichen damit einen Mehrweganteil von ca. 80 Prozent. Ausgerechnet solche bewährten umweltfreundlichen Verpackungssysteme im Bereich der mittelständisch geprägten Getränkewirtschaft werden nun durch die PPWR-Pläne gefährdet – nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Staaten der EU. Und dies, obwohl das Ziel der Regulierung eigentlich eine klare Stärkung von Mehrweg ist.

Vier Beispiele, die zeigen, wie widersprüchlich die Pläne der EU-Kommission sind:

Deutschland als größte Volkswirtschaft der EU unterhält eine Vielzahl höchst unterschiedlicher, aber erfolgreicher und umweltfreundlicher Mehrwegsysteme – von den offenen Flaschenpools der Brauereien bis hin zum geschlossenen und gesteuerten Pool der Genossenschaft Deutscher Brunnen. Die Mehrwegquoten in Deutschland liegen seit Jahrzehnten weit oberhalb der von der EU für 2040 vorgesehenen Zielquoten. Die Rücklaufquoten von Mehrwegflaschen und -kästen setzen mit nahezu 99 Prozent europaweit den Maßstab für erfolgreiche Mehrwegsysteme. Die EU will nun allen Mehrwegsystemen in Europa eine einheitliche, zentralistische Verwaltungsbürokratie vorschreiben und eine Vielzahl fragwürdiger Vorschriften überstülpen – ein kompliziertes Regelwerk, das für die Kreislaufwirtschaft in Deutschland mit Milliarden-Investitionen verbunden wäre, ohne einen ökologischen Mehrwert zu bieten, und das funktionierende Mehrwegkreisläufe in der Fläche zerstören würde.

Im Rahmen neuer Deklarationspflichten wird eine „dauerhaft angebrachte Kennzeichnung“ von Mehrwegverpackungen gefordert – im deutschen Mehrwegsystem, wo seit jeher mit abwaschbaren Etiketten gearbeitet wird, würde dies den Weiterbetrieb der erfolgreichen Systeme unterbinden und auf eine vollständige Vernichtung der existierenden Mehrwegflaschen- und Kastenpools hinauslaufen, weil diese dann künftig nicht mehr genutzt werden dürften, obwohl sie noch viele Jahre im Einsatz sein könnten.

Den Leerraumanteil zu begrenzen, also die Luft in Transportverpackungen, mag mit Blick auf den Versandhandel sinnvoll sein – übertragen auf Wasser- oder Bierkästen würde die von Brüssel geplante Regulierung jedoch den Transport und die Lagerung von Mehrwegflaschen künftig unmöglich machen. Nur einer von vielen Punkten, an denen eine gut gemeinte Regelung weit übers Ziel hinausschießt. Offenbar hat man dabei vergessen, dass die Rückführung im leeren Zustand ein wesentliches Merkmal von Mehrwegverpackungen ist.

Die im deutschen Verpackungsgesetz verankerte Rücknahmepflicht für Mehrwegverpackungen durch Letztvertreiber, die als eine Grundvoraussetzung für den erfolgreichen Betrieb von Mehrwegsystemen gilt, ist in der PPWR hingegen nicht vorgesehen. Stattdessen werden die – in Deutschland nicht vorhandenen –  Systembetreiber verpflichtet, für die Rücknahme zu sorgen, ohne dass erkennbar wird, wie dies erfolgen soll.

Die Verbände der Getränkewirtschaft haben sich im Mai 2023 in einem gemeinsamen Schreiben an Mitglieder des Europäischen Parlaments gewandt, um auf den drohenden Kollateralschaden der PPWR für die umweltfreundlichen Mehrwegsysteme hinzuweisen. Die unterzeichnenden Verbände repräsentieren einige der ältesten und erfolgreichsten Mehrwegsysteme in der Europäischen Union, die nun durch bürokratische Überregulierung akut gefährdet werden. Welche ökonomischen und ökologischen Folgen ein Kollaps der nationalen Mehrwegsysteme gerade im Getränkesektor für Deutschland nach sich ziehen würde, haben die Verbände mehrfach auch im Dialog mit der Bundesregierung deutlich gemacht.

„Wir sehen den positiven Ansatz, den die EU-Kommission mit ihrem Verordnungsentwurf verfolgt. Als Vertreter aller Stufen der Mehrweg-Lieferketten unterstützen wir ausdrücklich das Ziel, Mehrweg zu fördern und zu stärken. Mehrwegsysteme leisten einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz und damit zu den Zielen des Green Deal“, heißt es in dem Verbändeschreiben an das Europäische Parlament, das dieser Tage über die Vorschläge der Kommission beraten hat. Wenn es die Politik wirklich ernst meine mit der Förderung und dem Ausbau der Kreislaufwirtschaft, dürfe sie aber nicht jene Unternehmen bestrafen, die seit Jahrzehnten in funktionierende Mehrwegsysteme investieren, warnen die Verbände. „Wir appellieren, alles zu unterlassen, was erfolgreiche bestehende Systeme in ihrer Existenz gefährdet.“ Die vor vielen Jahren in Deutschland und auch anderen Staaten der EU etablierten Mehrweglösungen seien durch intelligente, individuelle Lösungen groß und erfolgreich geworden – sie lassen sich nicht nachträglich in bürokratische Schablonen pressen. Die Forderung der Mehrweg-Verbände: „Erfolgreich etablierte und funktionierende Mehrwegsysteme in den Ländern Europas müssen durch einen garantierten unbefristeten Bestandsschutz gesichert werden. Gefährdet die Europäische Union durch eine unbedachte Umweltpolitik ausgerechnet die Zukunft von Mehrweg, macht sie sich unglaubwürdig.“

Pressemitteilung zum Download

Mehrweg-Allianz startet bundesweite Mitmach-Aktion „Mehrweg ist Klimaschutz“

Mehrweg-Allianz startet bundesweite Mitmach-Aktion „Mehrweg ist Klimaschutz“

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Mehrweg-Allianz startet bundesweite Mitmach-Aktion „Mehrweg ist Klimaschutz“ und fordert von Umweltministerin Lemke, die Mehrwegförderung aus dem Koalitionsvertrag umzusetzen

  • Verbraucherkampagne informiert in mehr als 5.000 Betrieben des Getränkehandels über Mehrwegflaschen als klimafreundliche Getränkeverpackung
  • Klimaschutz ganz einfach: Bei Mitmach-Aktion können 20 Familien ein Jahr kostenlose Getränke in regionalen Mehrwegflaschen gewinnen
  • Mehrweg-Allianz fordert von Umweltministerin Lemke Einwegabgabe von mindestens 20 Cent zur Erreichung der gesetzlichen Mehrwegquote von 70 Prozent

Die aktuelle Pressemitteilung finden Sie hier.

Ebenso folgende Unterlagen:

Deutsche Umwelthilfe warnt vor Einwegplastik-Kampagne von Lidl

Deutsche Umwelthilfe warnt vor Einwegplastik-Kampagne von Lidl

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Discounter verschweigt in Werbespots und auf Plakaten nachteilige Ökobilanzergebnisse und vergleicht „Äpfel mit Birnen“

Die Pressemitteilung der Deutschen Umwelthilfe finden Sie hier als PDF zum Download.

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